Innovation aus dem Saarland: Wirtschaftsminister Barke besucht das ZeMA
Im Rahmen seiner Innovationstour besuchte der saarländische Wirtschaftsminister Jürgen Barke am 5. Februar 2025 das ZeMA. Im Fokus standen dabei die Forschungsbereiche Smart Materials sowie Sensorik und Dünnschichttechnik, die seit Jahren erfolgreich kooperieren und innovative Lösungen für die Industrie entwickeln.
Die interdisziplinäre Zusammenarbeit am ZeMA, gefördert durch das Land und den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), hat sich in den letzten Jahren zu einem internationalen Leuchtturmprojekt entwickelt. Dies zieht nicht nur Wissenschaftler aus dem In- und Ausland an, sondern führt auch zu neuen wirtschaftlichen Perspektiven durch erfolgreiche Unternehmensausgründungen.
Innovative Projekte iSMAT und TransDES
Minister Barke informierte sich insbesondere über zwei zukunftsweisende Forschungsprojekte: iSMAT und TransDES. Beide Projekte entstehen in enger Kooperation zwischen der Arbeitsgruppe von Prof. Paul Motzki (wissenschaftlicher Geschäftsführer am ZeMA und Professor für Smarte Materialsysteme für innovative Produktion an der Universität des Saarlandes) und Prof. John Heppe (Leiter der Arbeitsgruppe Sensorik und Dünnschichttechnik am ZeMA und Professor für physikalische Sensorik und Mechatronik an der htw saar). Das ZeMA fungiert dabei als gemeinsame Entwicklungsplattform beider Hochschulen.
iSMAT: Smarte Materialien für die Produktion von morgen
Das Projekt iSMAT beschäftigt sich mit der Entwicklung ultradünner Silikonfolien (0,05 mm), die mit speziellen Beschichtungen als Sensoren oder Aktoren genutzt werden können. Diese sogenannten Dielektrischen Elastomere (DE) bieten eine kostengünstige, energieeffiziente und leichte Alternative zu herkömmlichen Antrieben wie Elektromagneten oder Pneumatiksystemen. Die hohe Innovationskraft dieser Technologie hat bereits zu ersten Unternehmensgründungen im Saarland geführt, die nun mit Investoren weiterentwickelt werden. Das iSMAT-Projekt wurde mit EFRE-Mitteln gefördert.
TransDES: Revolutionäre Transistorstrukturen für flexible Elektronik
Aufbauend auf den Erkenntnissen von iSMAT verfolgt das Projekt TransDES das Ziel, hochfrequente Antriebssysteme weiterzuentwickeln. Hierbei geht es um Anwendungen, die extrem schnelle Schaltzyklen erfordern, wie beispielsweise Ventile, Pumpen oder Lautsprecher.
Ein zentraler Innovationsaspekt von TransDES ist die Entwicklung flexibler elektronischer Bauteile. Dabei sollen Transistoren, die bislang auf Platinen verlötet wurden, direkt auf flexible Antriebsfolien integriert werden. Dies ermöglicht kompakte und anpassungsfähige Systeme mit neuen Einsatzmöglichkeiten, etwa in der Medizintechnik.
Prof. John Heppe betont: „Die bestehende Technologie, metallhaltige Beschichtungen auf dünne Folien zu strukturieren und damit zu funktionalisieren, soll perspektivisch auch dreidimensional erfolgen. Dies könnte bahnbrechende Anwendungen in verschiedensten Industrien ermöglichen.“
Das TransDES-Projekt wird bis Oktober 2026 mit rund 500.000 Euro aus EFRE-Mitteln gefördert.
Innovation als Motor für den Standort Saarland
Der Besuch von Minister Barke unterstreicht die Bedeutung der Forschung am ZeMA für die wirtschaftliche Entwicklung des Saarlandes. Durch die enge Verzahnung von Wissenschaft und Wirtschaft entstehen neue Perspektiven für Unternehmen und Investoren. Damit beweist das Saarland einmal mehr, dass es als Innovationsstandort international eine führende Rolle einnimmt.